Labour-Abgeordnete fallen über Truss her
n-tv
In Großbritannien wird nur noch gefragt, wann die konservative Partei ihre Premierministerin absägt, nicht mehr ob. Die gescholtene Liz Truss stellt sich an diesem Mittag den Fragen, der Wut und dem Spott der Abgeordneten im Unterhaus. Es ist dramatisch.
Nerven hat sie, die Premierministerin von Großbritannien - das beweist Liz Truss an diesem Mittag, als sie sich den Fragen der Abgeordneten im Unterhaus stellt. Wütende Abgeordnete, insbesondere der Labour-Partei, erwarten sie dort, als sie gegen 12 Uhr Londoner Zeit in den engen Sitzungssaal kommt. Sie hauen ihr ihre katastrophale Bilanz der vergangenen Tage nur so um die Ohren. Doch sie behält die Fassung, hält einigermaßen durch und bricht nicht zusammen. Der "Guardian" schreibt, dank ihres Auftritts sei ihre Stellung gesichert - für die nächsten paar Stunden.
Insbesondere Oppositionsführer Keir Starmer nimmt sie in die Mangel: "Letzte Woche stand die Premierministerin hier und versprach, dass die Ausgaben auf keinen Fall reduziert werden und ihre Abgeordneten haben alle gejubelt. Diese Woche hat der Finanzminister eine neue Welle von Einsparungen angekündigt. Was soll man mit einer Premierministerin, deren Versprechen nicht einmal eine Woche halten?"
Er fordert ihren Rücktritt: "Die wirtschaftliche Glaubwürdigkeit - weg. Und ihr einstmals bester Freund, der Finanzminister, weg. Sie sind alle weg. Warum also ist sie noch hier?" Dann ätzt er: "Arbeitende Menschen müssen 500 Pfund mehr für ihre Hypotheken bezahlen. Und was ist ihre Antwort? Es tut ihr leid. Ist das alles?" Und so geht es weiter, immer wieder johlen die Abgeordneten der Opposition, lachen und schütteln die Köpfe. Ian Blackford von der Schottischen Nationalpartei konstatiert, "diese Premierministerin ist im Amt, aber nicht an der Macht."