Kiew: Mehrere Raketenangriffe auf Hauptstadt und Vorort
ProSieben
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs am Morgen die Hauptstadt Kiew und einen Vorort erneut mit Raketen beschossen. Es seien militärische und zivile Infrastruktur getroffen worden, teilt die Militärführung in Kiew mit.
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs am Morgen die Hauptstadt Kiew und einen Vorort mit Raketen beschossen. Es seien militärische und zivile Infrastruktur getroffen worden, teilte die Militärführung in Kiew am Sonntag mit. Auch Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete in seinen Telegram-Kanal von Raketenschlägen. Betroffen waren demnach die Stadtbezirke Darnyzja im Südosten und Dnipro im Westen der Millionenmetropole. Es gebe nach bisherigem Stand einen Verletzten, der im Krankenhaus behandelt werde, aber keine Toten, sagte Klitschko.
Einsatzkräfte waren demnach vor Ort. Auch der bereits mehrfach beschossene Vorort Browary wurde Behörden zufolge von Raketen getroffen. Das genaue Ausmaß der Schäden war zunächst unklar. In der Region des Kiewer Vororts Obuchiw wurde den Militärangaben zufolge eine russische Rakete abgeschossen. Es gebe keine Zerstörungen oder Verletzten.
In sozialen Netzwerken veröffentlichten Menschen Bilder und Videos von Bränden und Rauchwolken. Auch Geräusche von Einschlägen waren zu hören. Am Morgen hatte es fast zweieinhalb Stunden Luftalarm gegeben. Die Bewohner werden immer wieder aufgefordert, sich für diesen Fall in Schutzbunker zu begeben. Es handelte sich um den schwersten Angriff auf die Hauptstadtregion seit Wochen.
Der ukrainische Atomenergiekonzern teilte mit, dass eine russische Rakete gefährlich nah am Südukrainischen Kernkraftwerk geflogen sei. Russland erzeuge damit weiterhin die Gefahr einer nuklearen Katastrophe. Die russische Angreifer begriffen "immer noch nicht, dass schon ein kleines Raketenstück, das in einen funktionierenden Energieblock einschlagen kann, zu einer atomaren Katastrophe und Austreten von Strahlung führen kann", teilte die Behörde mit. Sie warf Russland "atomaren Terrorismus" vor.