Justin Bieber: Gesichtslähmung durch das Ramsay-Hunt-Syndrom
DW
Ein Augenlid bewegt sich nicht, ebenso wenig der Mundwinkel. Justin Biebers linke Gesichtshälfte ist gelähmt. Auslöser für das Ramsay-Hunt-Syndrom ist ein altbekanntes Herpesvirus.
Lippenbläschen, Windpocken, Gürtelrose und sogar Tumore - eine Infektion mit Herpesviren zeigt sich auf ganz unterschiedliche Weise. Das Ramsay-Hunt-Syndrom ist ein weiteres Krankheitsbild, das durch ein Herpesvirus ausgelöst wird. Namensgeber ist der amerikanische Neurologe Ramsay Hunt, der die Krankheit 1907 das erste Mal beschrieb.
Es gibt über 200 verschiedene Herpesviren - neun davon sind für den Menschen spezifisch. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie nach der Erstinfektion im Körper bleiben.
So löst das Varizella-Zoster-Virus bei der ersten Infektion im Kindesalter Windpocken (Varizellen) aus. Dasselbe Virus kann, nach jahrzehntelangem Schlummer in den Nervenzellen, wieder erwachen und eine Gürtelrose (Herpes Zoster) verursachen. Dasselbe Virus ist außerdem für das Ramsay-Hunt-Syndrom (Herpes Zoster Oticus) verantwortlich.
Ähnlich wie die Gürtelrose zeigt sich auch das Ramsay-Hunt-Syndrom mit einem roten, schmerzhaften Ausschlag auf, in und um ein Ohr herum. Ein zweites eindeutiges Symptom ist die zunehmende Lähmung der vom Ausschlag betroffenen Gesichtshälfte. Ausschlag und Lähmung treten meist zeitgleich auf.
Verlust des Gehörs oder Schmerzen sowie ein permanentes Pfeifen oder Piepen im betroffenen Ohr, ein Tinnitus, können weitere Symptome des Syndroms sein. Die Gesichtslähmung betrifft außerdem das Auge, das sich nicht mehr richtig schließen lässt. Schwindel, eine taube Zunge und Geschmacksverlust sind weitere Anzeichen für die Krankheit.