Jens Stoltenberg: Von der NATO zu Norwegens Zentralbank
DW
Einen solch beherzten Wechsel gibt es in Politik und Wirtschaft nicht einmal alle Jahre: Der Generalsekretär der Militärallianz heuert in seinem Heimatland als Notenbank-Chef an.
Die NATO muss inmitten der schweren Spannungen mit Russland einen Nachfolger für Generalsekretär Jens Stoltenberg suchen: Der 62-Jährige wird neuer Chef der norwegischen Zentralbank, wie das Finanzministerium in Oslo mitteilte. Stoltenberg ist seit 2014 Generalsekretär der Militärallianz. Sein derzeitiges Mandat läuft am 30. September 2022 aus. Zuvor war der Sozialdemokrat von 2005 bis 2013 in seinem Heimatland Ministerpräsident.
Der derzeitige Zentralbankchef Öystein Olsen tritt aus Altersgründen bereits im Februar ab. Stoltenbergs Kandidatur für den Chefposten war wegen seiner engen Freundschaft mit dem sozialdemokratischen Regierungschef Jonas Gahr Støhre umstritten.
Als Kandidatin war auch die bisherige Vizechefin der Notenbank, Ida Wolden Bache, im Gespräch. Sie übernimmt die Leitung nun vorübergehend zum 1. März. Stoltenberg - ein gelernter Volkswirt - tritt das neue Amt dann voraussichtlich Anfang Dezember an. Damit haben die NATO-Staaten noch etwas Zeit bis zur Entscheidung über seine Nachfolge.
sti/kle (afp, dpa, rtr)