Jahrestag der Befreiung: Überlebende in Bergen-Belsen
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Lohheide (dpa/lni) - Mit der Aktion "Lichter auf Schienen" wird an diesem Freitag (19.00 Uhr) an die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen vor 77 Jahren erinnert. Als britische Truppen das Lager in der Lüneburger Heide am 15. April 1945 erreichten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens: Sie fanden Tausende unbestattete Tote und Zehntausende todkranke Menschen auf dem Gelände. Die Schreckensbilder der Verbrechen der Nationalsozialisten gingen um die Welt.
An diesem Freitag wird die hochbetagte Holocaust-Überlebende Anastasia Gulej in der Gedenkstätte Bergen-Belsen erwartet. Die Ukrainerin war in den Lagern Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen inhaftiert und flüchtete Anfang März wegen des russischen Angriffskrieges aus Kiew nach Deutschland. Sie lebt nun in Sachsen-Anhalt.
Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Bergen-Belsen entzündet an jedem Jahrestag der Befreiung Kerzen am Waggon an der Rampe, um der Menschen zu gedenken, die an dieser Stelle aus den Zügen ausgeladen und dann ins Lager getrieben wurden, wie es auf der Homepage der AG heißt.
Am 8. Mai soll es eine größere Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte geben. Vormittags wird laut einer Sprecherin im kleinen Kreis der Opfer des Nationalsozialismus gedacht, nachmittags soll unter anderem bei einem Zeitzeugengespräch stärker die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine im Mittelpunkt stehen.