Israel streicht Pflicht zum grünen Corona-Pass
DW
Trotz Rekordzahlen bei den Schwerkranken in der Omikron-Welle lockert die Regierung die pandemiebedingten Einschränkungen weiter. So entfällt in Israel weitgehend die Pflicht für den sogenannten "Grünen Pass".
Mehr als 1200 schwerkranke Corona-Patienten verzeichnet Israel aktuell. Dennoch müssen die Menschen seit diesem Montag den "Grüner Pass" genannten Nachweis für Geimpfte und Genesene nur noch bei großen Veranstaltungen vorzeigen. Das gleiche gilt in sogenannten Hochrisikobereichen wie Alten- und Pflegeheimen. Der Besuch von Restaurants, Kinos, Theatern und Hotels ist nun auch ohne entsprechenden Nachweis und ohne negativen Corona-Test möglich.
Auch bei der Ausreise aus Israel müssen Ungeimpfte keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen. Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten in dem 9,4 Millionen-Einwohner-Land hat am Wochenende erstmals seit Beginn der Pandemie den Wert 1200 überschritten. Am Montag meldete das Gesundheitsministerium 1235 betroffene Menschen. Israel hat allerdings nach derzeitigem Stand vor rund zwei Wochen den Höhepunkt der Omikron-Welle überschritten. Nach mehr als 85.000 Neuinfektionen an einem Tag wurden zuletzt noch 52.600 neue Fälle gemeldet. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz nimmt ab, ist mit über 4500 aber weiterhin eine der höchsten der Welt.
Israel setzt bei der Bewältigung der Corona-Pandemie weiterhin auf Impfungen. Allen Bürgern über 60 und Jüngeren mit Vorerkrankungen wird eine vierte Dosis angeboten. Auch, um schwere Verläufe zu verhindern.
qu/uh (dpa, afp)