Islamabad macht Islamisten Zugeständnis
DW
Im Streit mit der von ihr verbotenen und als terroristisch eingestuften Islamistenpartei TLP knickt die pakistanische Regierung offenbar ein. Es geht um die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Frankreich.
In einem mit der radikalen Islamistenpartei Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) vereinbarten Kompromiss hat die Regierung in Islamabad zugesagt, das Parlament über die Forderung der TLP nach Ausweisung des französischen Botschafters debattieren zu lassen. Innenminister Sheikh Rashid Ahmed teilte vor Pressevertretern mit, der Vorgang werde in den kommenden Tagen einem Parlamentsausschuss vorgelegt werden. Zudem sollen der inhaftierte TLP-Vorsitzende Saad Rizvi sowie weitere Anhänger freigelassen werden. Unklar ist, wann die Freilassung erfolgen soll.
Daraufhin erklärte sich die TLP bereit, ihren Protestmarsch von der zweitgrößten Stadt Lahore nach Islamabad vorerst auszusetzen. Sie werde den Druck auf die Regierung aber aufrechterhalten, hieß es. Ein Teil ihrer Anhänger werde seinen Sitzstreik in Muridke, einer kleinen Stadt bei Lahore, fortsetzen, bis die Zusagen umgesetzt würden. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei waren an den Vortagen mehrere Menschen getötet und Hunderte verletzt worden.