Iran gestattet der IAEA die Überwachung seines Atomprogramms
Frankfurter Rundschau
Die diplomatischen Vermittlungsversuche zur Rettung des Atompakts mit dem Iran geraten ins Stocken. Nun macht der Iran kleine Zugeständnisse.
Teheran – Offenbar kommt in den festgefahrenen Atomstreit mit dem Iran nun etwas Bewegung. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) soll erneut Zugang zu ihren Aufzeichnungsgeräten zur Überwachung iranischer Atomprojekte erhalten. Bei einem Treffen von IAEA-Chef Rafael Grossi und dem neuen iranischen Atomchef Mohammed Eslami am Sonntag (12.09.2021) in Teheran soll dies vereinbart worden sein, teilte die IAEA mit. Seit einigen Monaten war der Behörde mit Sitz in Wien der Zugang teilweise verwehrt worden. Grossi war zum ersten Mal in Teheran, seit im Iran im August die neue Regierung übernommen hat. Die Verhandlungen seien sehr konstruktiv, rein technisch und total unpolitisch gewesen, sagte Irans Atomchef Eslami. Nach seinen Worten wird der Iran der IAEA die Wartung ihrer Kameras und die Installation neuer Speicher erlauben, um so Videoaufnahmen der iranischen Atomanlagen weiterhin zu ermöglichen. Das Videomaterial jedoch soll weiterhin versiegelt und im Iran verbleiben, betonte Eslami. Nach seiner Rückkehr nach Wien wollte sich IAEA-Chef Grossi zu den Ergebnissen des Treffens äußern und am Montag (13.09.2021) den Gouverneursrat der IAEA informieren. Aus dem jüngsten Bericht seiner Behörde ging hervor, dass Teheran die Menge an bis zu 60 Prozent angereichertem Uran noch einmal aufgestockt und dabei immer leistungsfähigere Zentrifugen eingesetzt habe. Damit verstößt der Iran weiterhin deutlich gegen die Auflagen des Wiener Atomabkommens von 2015, das ihn am Bau einer Atombombe hindern sollte.More Related News