In Bergkarabach zeigt sich die Macht Putins und Erdogans
Die Welt
Der internationale Friedensprozess in Bergkarabach gilt als gescheitert. Russland und die Türkei können ihre Interessen ungehindert vorantreiben – auch wenn sie auf unterschiedlichen Seiten stehen. Heute empfängt Putin Erdogan in Sotschi. Denn beide eint ein gemeinsames Ziel.
Gerade einmal 15 Meter entfernt von der russischen Flagge weht die türkische Fahne zusammen mit der von Aserbaidschan. Ein dünner Zaun in der Mitte der Straße ist die neue Grenzlinie. Auf der einen Seite geht es in den armenischen Teil Bergkarabachs, der von russischen Friedenstruppen kontrolliert wird. Auf der anderen in die Stadt Shusha, die Aserbaidschan mit Unterstützung der Türkei im vergangenen Herbst erobert hat.
Auf der aserbaidschanischen Seite ist die Anspannung unter den Soldaten groß. „Der Feind ist genau da drüben“, sagt einer und zeigt auf den russischen Militärposten. Mit „Feind“ meint er zwar eigentlich die Armenier. Doch die politische Realität in Bergkarabach ist in Wahrheit Teil einer Inszenierung zweier Halbstarker – der Türkei und Russlands.