Handwerk verlangt volle Fördertöpfe für Energieprojekte
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Erfurt (dpa/th) - Der Präsident des Thüringer Handwerkstags, Stefan Lobenstein, hat die Politik aufgefordert, Fördertöpfe für die Energiewende aufzufüllen oder neu zu beleben. "Es braucht keine neuen Einschränkungen und Verbote, sondern Anreize und Offenheit gegenüber innovativen Technologien und kreativen Ideen", sagte Lobenstein nach Angaben der Handwerkskammer Erfurt am Mittwoch bei einem parlamentarischen Abend im Landtag in Erfurt. Als Beispiel nannte er das Landesprogramm Solar Invest.
"Die Politik muss wieder ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Unternehmer haben und damit aufhören, realitätsferne Entscheidungen aus dem Elfenbeinturm heraus zu treffen, die niemand aus der Praxis nachvollziehen kann", erklärte Lobenstein. Dazu gehöre die Senkung bürokratischen Hürden und staatlichen Auflagen.
Angesichts des Fachkräftemangels im Handwerk sprach sich Lobenstein für einen verbindlichen "Tag der Praxis" auch für Gymnasien, eine erleichterte Zuwanderung und Integration von Fachkräften aus dem Ausland sowie gute Bedingungen für Betriebsübernahmen aus. Laut Kammer gibt es in Thüringen rund 30.000 Handwerksbetriebe mit rund 150.000 Beschäftigten und mehr als 7000 Auszubildenden.
Allein in der Handwerkskammer Erfurt, einer von dreien in Thüringen, seien im ersten Halbjahr mehr als 800 Lehrverträge für den Herbst unterschrieben worden. Das seien fast ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum.