Große Herausforderungen
Süddeutsche Zeitung
Die neue Militärplanung legt fest, wie die Nato künftig auf Attacken des Kreml reagieren will. Aber sie muss sich auch zu China positionieren. Sollten die Europäer mehr Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernehmen, käme ihr das höchst gelegen.
Sieben Jahre hat die Nato gebraucht, um auf die Annexion der Krim durch Russland eine ganzheitliche und umfassende Antwort zu formulieren. Die neue Militärplanung legt nun fest, wie die Allianz reagiert auf Attacken des Kreml, sei es mit Panzern oder mit Hackern. Es ist nicht mit ein paar Strategiedokumenten getan, um eine Allianz, die sich schon während der Balkan-Kriege und erst recht mit dem Afghanistan-Einsatz auf Operationen außerhalb des eigenen Territoriums fokussiert hat, wieder auf eine kollektive Verteidigung des Bündnisgebiets zu trimmen. Dazu braucht es andere Ausrüstung, andere Operationspläne, eine andere Organisationsstruktur.