Griechenland greift wegen Türkei zur Anti-Drohnen-Technologie
Frankfurter Rundschau
Türkische Drohnen sind der griechischen Regierung ein Dorn im Auge. Nun setzt man auf technische Lösungen aus Israel.
Ankara/Athen – Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei nehmen seit Jahren zu. Offenbar sucht die griechische Regierung nun nach einer Möglichkeit, sich gegen türkische Drohnen wehren zu können, berichtet das Nachrichtenportal Hürriyet. Griechenland will dabei auf Anti-Drohnen-Technologien aus Israel zurückgreifen.
Unbemannte Luftfahrzeuge und bewaffnete Drohnen aus der Türkei, geführt von der Regierung von Recep Tayyip Erdogan, werden in Griechenland mit Sorge betrachtet. Daher soll Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos während seines Besuchs in Israel über den möglichen Erwerb von Anti-Drohnen-Technologien verhandelt haben.
Griechenland plane dabei nicht, eigene Drohnen zu erwerben, sondern sich auf Anti-Drohnen-Technologie im Einsatz gegen die Türkei zu konzentrieren. Die kostengünstigen Bayraktar TB2-Drohnen aus der Türkei seien in der Lage, drei bis vier Flüge pro Tag in niedriger, mittlerer und hoher Höhe durchzuführen und dabei die Bewegungen der griechischen Marineschiffe und die Verteidigungsanlagen auf den griechischen Inseln zu beobachten, zitiert Hürriyet einen pensionierten griechischen General.
„Es ist schon jetzt nicht einfach für Griechenland, damit umzugehen, und es wird noch schwieriger werden, wenn die Türkei die Anzahl der Drohnen und der Flüge erhöht“, so der General im Ruhestand. Die Drohnenflüge würden der griechischen Regierung „Kopfschmerzen“ bereiten.
Laut des Berichts plant Griechenland außerdem, diplomatischen Druck auf Deutschland auszuüben. Deutschland stellt einige Teile her, die für den Bau der Drohnen aus der Türkei verwendet werden. (Marvin Ziegele)