Grüne bewältigen ihren ersten Machtkampf
DW
So geräuschlos die Grünen die Ampelkoalition ausgehandelt haben, so sehr rangelten sie um ihr Personaltableau. Am Ende hat sich der frühere Parteichef Cem Özdemir gegen Fraktionschef Anton Hofreiter durchgesetzt.
Es war eine durchaus lebhafte Debatte in der Grünen-Parteiführung, in der sich die beiden Parteiflügel einen Machtkampf lieferten. Die Auseinandersetzung ist entschieden, doch sie dürfte den Mitgliederentscheid über den Koalitionsvertrag nicht leichter machen.
Immer wieder musste die ursprünglich für Donnerstagnachmittag angekündigte Bekanntgabe der Ministerliste verschoben werden, erst am Abend stand fest: Das so sehr umkämpfte Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fällt dem früheren Grünen-Chef Cem Özdemir zu. Er wäre der erste Bundesminister mit türkischem Migrationshintergrund. Bei der Bundestagswahl gewann er das Direktmandat in Stuttgart mit fast 40 Prozent - dem besten Erststimmenergebnis in ganz Baden-Württemberg, das von Grünen und CDU regiert wird.