Giffey winkt das linke Bündnis, für das sie gar nicht steht
Die Welt
Mit ihrem ideologiebefreiten Kurs hat Franziska Giffey (SPD) in Berlin eher knapp gewonnen. Zudem fuhr das bisherige rot-rot-grüne Bündnis einen Traumwert ein. Die Grünen werben jetzt offensiv um die Fortsetzung. Bleibt Giffey weiter Richtung Mitte unterwegs?
So richtig glücklich wirkte Franziska Giffey nicht, als sie am Tag nach der Berlin-Wahl vor die Presse trat. Ja, die Sozialdemokraten haben ihr Ziel erreicht, wieder stärkste Fraktion in Berlin zu werden. Die nächste Regierende Bürgermeisterin heißt also Franziska Giffey. Das ist die eine Seite.
Die andere ist: Trotz ihrer großen Beliebtheit, trotz des positiven Bundestrends und trotz ihres Anspruchs, mit einem pragmatischen, bürgernahen und ideologiebefreiten Programm wieder mehr in der Mitte der Bevölkerung zu punkten, hat die SPD mit ihren 21,4 Prozent das schwache Ergebnis von 2016 sogar noch leicht unterboten.