G7 wollen Ukraine "so lange wie nötig" unterstützen
DW
Die führenden Industriestaaten des Westens stellen sich demonstrativ hinter die von Russland angegriffene Ukraine. Zugleich soll Kiew Sicherheitsgarantien erhalten.
Die sieben führenden Industriestaaten des Westens (G7) haben der Ukraine ihre zeitlich unbefristete Hilfe im Krieg gegen Russland zugesagt. "Wir werden die Ukraine unterstützen, solange es nötig ist", heißt es in einer Erklärung der Staatengruppe nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Dieser war beim Gipfel auf Schloss Elmau per Video zugeschaltet.
Man habe der Ukraine in diesem Jahr Hilfen von 29,5 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro) zur Verfügung gestellt. Die Finanzminister würden beauftragt, den weiteren Finanzbedarf zu ermitteln, hieß es. Die Handelsminister sollten den Abbau der Zölle auf ukrainische Waren prüfen. Für den nötigen Wiederaufbau der Ukraine prüften die G7-Staaten, ob dazu beschlagnahmte russische Vermögenswerte genutzt werden könnten.
Die G7-Chefs zeigten sich in der Erklärung zudem "ernsthaft besorgt" über die Absicht Russlands, atomwaffenfähige Raketen an seinen Verbündeten Belarus zu liefern. Sie riefen Russland zu "verantwortungsvollem Handeln" und zur "Zurückhaltung" in dieser Angelegenheit auf.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Wochenende angekündigt, sein Land werde "in den kommenden Monaten" das Raketensystem Iskander-M an Belarus liefern. Dieses System kann auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden. Belarus grenzt an Russland wie auch an die Ukraine.
Die G7 sagten der Ukraine Sicherheitsgarantien nach dem Krieg gegen Russland zu. Man sei bereit, gemeinsam mit Kiew "Vereinbarungen über nachhaltige Sicherheitsverpflichtungen zu treffen, um der Ukraine zu helfen, sich selbst zu verteidigen", heißt es in der Erklärung. Die Ukraine entscheide über eine künftige Friedensregelung, "die frei von äußerem Druck oder Einfluss ist".