G7 vereint im Kampf gegen Krisen
DW
Die Staats- und Regierungschefs der G7 sind zu ihrem Gipfel zusammengekommen. Das Treffen steht im Zeichen des Ukraine-Krieges. Die Teilnehmer wollen zeigen, dass sie gemeinsam entschlossen handeln können.
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht die G7-Staaten in einem gemeinsamen Kampf gegen die sich verschärfende Lage der Weltwirtschaft. "Alle G7-Staaten sind besorgt über die Krisen, die wir gegenwärtig zu bewältigen haben", sagte Scholz beim Treffen der G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien im bayerischen Elmau. In einigen Ländern gebe es sinkende Wachstumsraten, steigende Inflation, Rohstoffknappheit und Störungen der Lieferketten.
Das seien "alles keine kleinen Herausforderungen". "Und deshalb müssen wir auch gemeinsam Verantwortung tragen. Ich bin aber sehr, sehr, sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, von diesem Gipfel ein ganz klares Signal der Geschlossenheit und entschlossenen Handelns auszusenden", sagte Scholz nach ersten Beratungen. Mit dieser Einigkeit könne man die Risiken koordiniert angehen und gemeinsam Investitionen und Lieferketten mobilisieren.
Scholz kündigte an, am Abend werde man über außen- und sicherheitspolitische Fragen sprechen. Die Ukaine und Russland seien nur zwei der Themen, die auf der Agenda stünden. Die G7 müssten an einer Sicherheitsarchitektur in einer Welt arbeiten, die zunehmend gefährlicher und riskanter werde.
Am Rande ihrer Beratungen stellten die Gipfel-Teilnehmer ihre "Partnerschaft für Globale Infrastruktur" vor. Das bereits im vergangenen Jahr angekündigte Vorhaben soll eine Alternative zu dem 2013 von China gestarteten Projekt "Neue Seidenstraße" sein, mit dem das Land neue Handelswege nach Europa, Afrika, Lateinamerika und in Asien erschließt.
Nach den Worten von US-Präsident Joe Biden umfasst die Infrastruktur-Initiative der G7 ein Volumen von insgesamt 600 Milliarden Dollar. Allein die USA würden davon 200 Milliarden Dollar an öffentlichen und privaten Mitteln bereitstellen, kündigte Biden an. Geplant seien unter anderem Investitionen in das Gesundheitssystem und in die digitale Infrastruktur sowie Klima und Energie. "Dies zeigt die Einheit der G7", sagte Scholz bei der gemeinsamen Präsentation.