G20: Corona-Impfungen sollen kein Privileg sein
ProSieben
Die Gesundheitsminister der G20-Staaten beraten sich bei ihrem Treffen in Rom über mögliche Maßnahmen für zukünftige Pandemien. Außerdem soll die Impfkampagne international weiter an Fahrt gewinnen.
Die Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) wollen sich für mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Corona-Impfstoffen weltweit einsetzen. Die Bedingungen seien gegeben, um dafür einen "Pakt von Rom" zu vereinbaren, erklärte Italiens Gesundheitsminister, Roberto Speranza, am Sonntagabend in Rom. Ein verpflichtender Punkt der Vereinbarung sei, Bedingungen zu schaffen, unter denen es ein Recht aller auf Impfungen gebe und sie nicht das Privileg weniger seien. Es herrsche ein sehr starkes Ungleichgewicht, so Speranza. Die reichsten Länder hätten mittlerweile sehr deutliche Impfraten, andere Länder hinkten hinterher. Italien hält derzeit den G20-Vorsitz. Deutschland will laut Gesundheitsminister Jens Spahn bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen in der internationalen Corona-Impfkampagne zur Verfügung stellen. "Das ist so viel wie wir bisher auch in unserem Land verimpft haben", sagte der CDU-Politiker am Rande des Treffens. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung geimpft zu haben. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten. Russland forderte die G20-Staaten indes zur gegenseitigen Anerkennung digitaler Corona-Impfpässe auf. Es sei wichtig, gemeinsame Konzepte für das grenzüberschreitende Reisen Geimpfter zu entwickeln, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko seinem Ministerium zufolge. "Zu diesem Zweck ist es wichtig, die gegenseitige Anerkennung der Impfung (...) in Betracht zu ziehen." Im Mittelpunkt des zweitägigen G20-Treffens der Gesundheitsminister steht die Corona-Pandemie. Am Ende der Konferenz wird eine gemeinsame Erklärung erwartet. Die Minister wollen über weitere Schritte in der Pandemie beraten und über Wege sprechen, wissenschaftliche Erkenntnisse auf der Welt besser zugänglich zu machen. Das Ziel sei "eine starke Botschaft der Zusammenarbeit, Solidarität und Gerechtigkeit, unter der Überzeugung, dass niemand abgehängt wird", hieß es von den Veranstaltern in Italien. Zudem soll beraten werden, wie man eine zukünftige Pandemie verhindern beziehungsweise sich besser darauf vorbereiten kann.More Related News