Friedrich Merz: CDU-Vorsitzender im dritten Anlauf
Frankfurter Rundschau
Friedrich Merz (CDU) polarisiert, auch in seiner eigenen Partei. Ihm wird eine ungesunde Nähe zur Wirtschaft nachgesagt.
Es ist ein historischer Moment, als Friedrich Merz endlich an seinem großen Ziel angekommen ist und zum designierten Parteivorsitzenden der CDU wird - schließlich hat er seine Wahl dem ersten Mitgliederentscheid seiner Partei zu verdanken. Und vor allem dem desaströsen Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl 2021, nach der sein ehemaliger Konkurrent Armin Laschet lautstark zum Rücktritt aufgefordert worden war.
Am 17.12.2021 ist es dann für den CDU-Politiker aus dem Sauerland soweit: Die teilnehmenden CDU-Mitglieder der Mitgliederbefragung sprechen sich mit großer Mehrheit (62,1 Prozent) im ersten Wahlgang für Merz als Laschets Nachfolger aus. Merz‘ Konkurrenten Norbert Röttgen (25,8 Prozent) und Helge Braun (12,1 Prozent) sind chancenlos. Zum CDU-Vorsitzenden wählen Merz die 1001 Parteidelegierten auf dem CDU-Bundesparteitag am 21. und 22. Januar 2022.
Der 66 Jahre alte CDU-Politiker kommt ursprünglich aus dem Sauerland in Nordrhein-Westfalen. Nach seinem Jura-Studium in Bonn vertrat er seine Heimat von 1989 bis 1994 im Europäischen Parlament. Als Rechtsanwalt führte er 2000 bis 2002 die Bundestagsfraktion der Union in der Opposition an. Nach internen Differenzen mit der ehemaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) verließ Friedrich Merz 2009 die Union und nahm seine Arbeit als Rechtsanwalt wieder auf.