Flughafen Frankfurt: Fraport stellt trotz Kurzarbeit ein
Frankfurter Rundschau
Fraport kann mit dem verbliebenem Personal die Verkehrsspitzen nicht bewältigen. Für die Gewerkschaft Verdi ein Grund, die Kurzarbeit zu beenden.
Frankfurt - Der Frankfurter Flughafen hat so viel Arbeit, dass er wieder Personal einstellt. Sogar Leiharbeit schließt Betreiberin Fraport nicht aus. Auf der anderen Seite sind immer noch Hunderte Beschäftigte in Kurzarbeit. Das passt nach Ansicht der Gewerkschaft Verdi nicht zusammen. „Die Menschen verzichten seit Monaten auf einen Teil ihres Lohns, damit Fraport besser durch die Krise kommt.“ Dann, so Gewerkschaftssekretär Christoph Miemietz, wäre es mehr als gerecht, wenn sie erst wieder auf Vollzeit gehen dürften, bevor neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt würden. Das Unternehmen versichert, alle Möglichkeiten zu nutzen, den deutlichen Anstieg des Passagierverkehrs mit den vorhandenen Ressourcen zu bewältigen. „Wir stellen aber fest, dass all dies nicht ausreicht, um die Aufkommensspitzen mit ausreichend Personal abdecken zu können“, sagt Pressesprecherin Selin Kröll. „Daher rekrutiert unsere Tochtergesellschaft Fraground derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Gepäck- und Bodenabfertigung in einem niedrigen dreistelligen Bereich.“ Je nach weiterer Entwicklung des Bedarfs und des Erfolgs der Rekrutierungskampagne sei „die Arbeitnehmerüberlassung ein weiteres Mittel, das dabei zum Einsatz kommen kann“. Damit ist genau der Fall eingetreten, vor dem Verdi gewarnt hatte: In der Corona-Krise hat Fraport derart viele Beschäftigte abgebaut, dass bei einer Erholung des Geschäfts mit dem Fliegen zu wenig Leute zur Verfügung stehen. „Das war kurzsichtig“, sagt Miemietz.More Related News