Flüchtige Kindesentführer fordern zu Suchabbruch auf
n-tv
Die beiden Impfgegner, die ihre Kinder nach Paraguay entführt haben, fordern die jeweils anderen Elternteile auf, die Suche nach ihnen einzustellen. Laut Anwalt machen die Kinder in einer Videobotschaft einen schlechten Eindruck. Aufschluss erhofft sich die Polizei von einem Festgenommenen.
Im Fall der zwei in Paraguay vermissten deutschen Mädchen haben sich die flüchtigen Elternteile der beiden in einer Videobotschaft zu Wort gemeldet. Darin forderten die mutmaßlich strikten Corona-Impfgegner die Mutter der zehnjährigen Clara, Anne Maja Reiniger-Egler, auf, die Suche einzustellen, wie deren Anwalt Stephan Schultheiss in Asunción sagte. Die Behörden nahmen unterdessen den Eigentümer eines Fahrzeugs vorübergehend fest, mit dem das flüchtige Paar und die beiden Mädchen durch das Land reisten.
Der Deutsche Andreas Rainer Egler, ein mutmaßlicher Gegner von Corona-Impfungen, war im November mit seiner zehnjährigen Tochter Clara nach Paraguay eingereist. Beide wurden dabei von Eglers neuer Ehefrau Anna Maria Egler und deren elfjähriger Tochter Lara Valentina begleitet. Die Erwachsenen hatten die Mädchen laut paraguayischer Staatsanwaltschaft ohne Zustimmung des jeweils anderen Elternteils in das südamerikanische Land mitgenommen.
Die Videobotschaft sei im Messengerdienst Telegram veröffentlicht worden, sagte Schultheiss. An das flüchtige Paar gerichtet sagte er: "Sie verlangen von unseren Mandanten, dass sie ihre Kinder aufgeben und zurücklassen". Seine Mandanten würden "ihre Kinder auf den Videos kaum wiedererkennen".
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.