FDP geht auf Distanz zu RKI-Chef Wieler
n-tv
Die sehr kurzfristige Entscheidung des RKI, den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate zu reduzieren sorgt für massive Kritik. Die FDP rückt nun sogar von RKI-Chef Wieler ab. Man vermisse verantwortungsvolle und transparente Kommunikation, sagt der designierte Generalsekretär Djir-Sarai.
Es war eine Maßnahme, die für viele Bürgerinnen und Bürger aus heiterem Himmel kam. Und viele in der Politik waren ebenso überrascht, als Mitte Januar die Verkürzung des Genesenenstatus durch das Robert-Koch-Institut (RKI) von sechs auf drei Monate erfolgte.
Angesichts der Kritik geht nun die FDP deutlich auf Distanz zum Präsidenten der Bundesbehörde, Lothar Wieler. "Ich habe großen Respekt vor den Leistungen des RKI-Chefs Lothar Wieler in den vergangenen zwei Jahren während der Pandemie", sagte der designierte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem "Spiegel". Er fügte jedoch hinzu: "Des Vertrauens der FDP kann sich Herr Wieler aber aufgrund dieser neuerlichen Verfehlung, die ja leider keinen Einzelfall darstellt, nicht mehr sicher sein."
Das RKI hatte am 13. Januar vom Bundestag die Zuständigkeit für die Festlegung der Genesenenfrist übertragen bekommen und setzte am 15. Januar die bislang geltende Sechs-Monate-Regelung für von Corona Genesene auf drei Monate herunter. Dadurch verloren plötzlich viele Bürgerinnen und Bürger ihren 2G-Status, also ihr Recht, in Restaurants, Bars oder in Fitnessstudios zu gehen.