Fall Wunsiedel: Mann wegen Vergewaltigung angeklagt
n-tv
Im April kommt eine Zehnjährige in einem Kinderheim in Wunsiedel ums Leben. Die Ermittlungen decken auf, dass das Kind auch Opfer eines Sexualdelikts geworden war. Gegen einen 25-Jährigen wird deshalb Anklage erhoben.
Fünf Monate nach der Tötung eines zehn Jahre alten Mädchens in einem Kinderheim im oberfränkischen Wunsiedel hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 25 Jahre alten Mann wegen Vergewaltigung erhoben. Am Tod des Mädchens soll er jedoch nicht schuld sein: Verantwortlich dafür ist nach Erkenntnissen der Ermittler ein elf Jahre alter Junge, der noch nicht strafmündig ist, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten.
Die Zehnjährige war in der Nacht zum 4. April ums Leben gekommen. Das Kind war am Morgen tot im Zimmer in der Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung aufgefunden worden. Dort werden etwa 90 Kinder und junge Erwachsene im Alter von 3 bis 19 Jahren betreut. Eine natürliche Todesursache schloss die Polizei aus, deshalb begannen Ermittlungen. Ob das Kinderheim auch der Tatort war oder ob das Mädchen in das Zimmer gebracht wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht mit.
Die rechtsmedizinische Untersuchung des Leichnams hatte ergeben, dass das Mädchen durch "Gewalteinwirkung gegen den Hals" gestorben ist. Zudem hatte sich für die Ermittler durch weitere Gutachten der Verdacht eines Sexualdelikts bestätigt.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.