Experte hält russische Sabotage in AKW für möglich
n-tv
Wie gefährlich ist die Lage im AKW Saporischschja? Sicherheitsexperte Masala ist besorgt, weil Moskau bereits jetzt Kiew bezichtigt, dort Anschläge zu planen. Solche Beschuldigungen seien meist "die Vorbereitung für eigene Aktionen". Ein mögliches Motiv sieht Masala auch.
Die Ukraine hat einem deutschen Experten zufolge nicht die militärischen Fähigkeiten, das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja von außen zu sprengen. Angesichts gegenseitiger Anschuldigungen der Kriegsparteien in Bezug auf das Kraftwerk im Süden der Ukraine sagte Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München, eine solche "Sprengung ist extrem kompliziert".
"Ein AKW von außen zu sprengen ist extrem schwierig und dazu haben die Ukrainer nicht die Kapazitäten", sagte Masala. "Wenn sie die hätten, bräuchten sie so lange, dass sie leichte Opfer für die russische Luftabwehr wären", fügte er hinzu. Die Anschuldigungen von russischer Seite seien daher sehr unrealistisch. Russland hingegen könnte mit einer Sprengung an dem von Moskaus Truppen kontrollierten AKW "Chaos stiften", sagte er.
Zu möglichen Motiven einer Sabotage des nahe an der Front gelegenen Kraftwerks durch Moskau sagte Masala: "Es ist wie mit der Sprengung des Staudamms. Politik der verbrannten Erde - das ist die Logik dahinter." Im Juni wurde der Kachowka-Staudamm in der Südukraine zerstört, Experten gehen von einer Sprengung durch russische Kräfte aus.