Europa steht wieder im Zentrum der Corona-Pandemie - WHO warnt vor „500.000 Toten bis Februar“
Frankfurter Rundschau
Die steigenden Infektionszahlen in der Corona-Krise lösen bei der Weltgesundheitsbehörde große Bedenken aus.
London - Die Zahlen steigen wieder und längst warnen die Fachleute vor einer vierten Welle in der Corona-Pandemie. Vor allem Europa ist vom Anstieg der Infektionszahlen in der Corona-Krise betroffen. Aus diesem Anlass warnte nun Dr. Hans Kluge, dass der Kontinent „einmal mehr im Epizentrum der Pandemie“ stehe. Das sagte der Experte bei einem Pressegespräch in London.
Der Blick auf die Ansteckungsrate innerhalb der 53 Staaten in Europa und Zentralasien, für die Kluge bei der WHO zuständig ist, gebe deutlich Anlass zur Sorge. Die täglichen Fallzahlen näherten sich einem Rekordlevel. „Jedes einzelne Land in Europa und Zentralasien ist aktuell einer realen Bedrohung des Wiederauflebens von Covid-19 ausgesetzt oder kämpft bereits dagegen. Das Tempo in den 53 Ländern ist sehr besorgniserregend“, sagte Kluge am Donnerstag (04.11.) im Rahmen einer Pressekonferenz.
Allein in der vergangenen Woche hatten sich in Europa fast 1,8 Millionen weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das entspricht 59 Prozent aller Fälle weltweit. 24.000 Menschen starben im besagten Zeitraum in Zusammenhang mit einer Erkrankung an Covid-19. Jeder zweite Mensch, der innerhalb der letzten sieben Tage an den Folgen einer Corona-Erkrankung gestorben ist, stammte aus Europa. Das entspricht laut dem WHO-Fachmann Kluge einem Anstieg von sechs Prozent bei den Infektionszahlen und satten zwölf Prozent bei den Todesfällen.