EU-Verbrenner-Verbot: Durchbruch für das E-Auto?
DW
Wen es nach der Mehrheit der EU-Parlamentarier geht, ist der Siegeszug der Elektromobilität nicht mehr aufzuhalten. Aber dabei drohen Risiken und die Gefahr neuer Abhängigkeiten.
Es sieht nicht gut aus für die Zukunft des Verbrennungsmotors - egal, ob Benziner oder Diesel. Das EU-Parlament hat sich bereits entschieden. Ab 2035 sollen nach dem Mehrheits-Votum der Abgeordneten nur noch PKW und Transporter verkauft werden dürfen, deren CO2-Ausstoß auf Null reduziert und damit klimaneutral ist.
Am Dienstag (28.06.22) stimmen sich voraussichtlich die Umweltminister der einzelnen EU-Mitgliedsstaaten ihre Position zum Verbrenner-Aus im Jahr 2035 bei einem Treffen in Luxemburg ab. Die Entscheidung muss nicht einstimmig fallen, eine qualifizierte Mehrheit reicht.
Deutschland könnte sich bei der Abstimmung auch enthalten. Denn Finanzminister Christian Lindner von der FDP lehnt die Verbotspläne in der jetzigen Form ab, während Umweltministerin Steffi Lemke von den Grünen zustimmen möchte.
Der Knackpunkt: Lindner möchte erreichen, dass synthetisch hergestellte, klimafreundliche Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, weiterhin zur Betankung von PKW verwendet werden dürfen. Dies erhalte Arbeitsplätze und fördere Innovationen, so der FDP-Minister. Die Grünen wollen dagegen E-Fuels nur in bestimmten Bereichen wie der Luftfahrt oder bei schweren Fahrzeugen gestatten.
Passend zu dieser Position wurde am vergangenen Donnerstag (23.06.22) eine Studie veröffentlicht, nach der Autos, die mit E-Fuels betrieben werden, während ihrer gesamten Lebensdauer kaum weniger CO2 verursachen würden, als konventionelle Fahrzeuge.