EU-Einigung auf einheitliche Ladebuchsen
ProSieben
Die EU legt USB-C als einheitlichen Standard für Ladebuchsen von zahlreichen Elektrogeräten fest - für eine Kategorie kommt der Standard jedoch später.
Handy, Tablet, Kopfhörer und Laptop brauchen - je nach Hersteller - oft verschiedene Ladekabel, damit ist künftig Schluss. Mit Blick auf Smartphones hatte sich vor allem der iPhone-Konzern Apple mit seinem hauseigenen Lightning-Anschluss gegen eine einheitliche Lösung in der EU bislang gewehrt. Am Dienstag einigten sich EU-Staaten und das Europaparlament darauf, dass es ab Mitte 2024 einheitliche Ladekabel geben wird. Die Details:
Zunächst hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, dass sechs Geräte-Kategorien unter die neuen Regeln fallen sollen. Neben Smartphones waren das Tablets, Kopfhörer, Lautsprecher, tragbare Spielekonsolen und Kameras. Das Parlament hatte in den Verhandlungen zudem durchsetzen können, dass auch Laptops, E-Reader, Tastaturen und Computer-Mäuse, Navis, Smartwatches und elektrisches Spielzeug dabei sind. Voraussetzung: Die Geräte müssen groß genug für einen entsprechenden Anschluss sein. Für Laptops tritt die Regelung später in Kraft als für die anderen Produkte.
Bekomme ich dann mit jedem neuen Elektrogerät ein neues USB-C-Kabel?
Nicht zwangsläufig. Das Gerät selbst soll unabhängig von Ladegerät und -kabel verkauft werden können. Verbraucher hätten so die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie ein zusätzliches Kabel benötigen oder darauf verzichten. Nach vier Jahren soll der Nutzen überprüft werden, gegebenenfalls könnte der getrennte Verkauf dann sogar zur Pflicht werden.
Zum einen sollen Verbraucher davon profitieren - weil weniger Kabel in ihrem Haushalt sind und sie zudem Geld sparen, wenn sie nicht mit jedem Gerät ein neues Netzteil erwerben müssen. Zum anderen soll Elektroschrott vermieden werden. Die EU-Kommission spricht von 11 000 Tonnen jährlich durch entsorgte und nicht benutzte Ladegeräte, wovon rund 1000 Tonnen eingespart werden könnten.