Ein Toter und zehn Vermisste nach schwerem Unwetter auf Ischia
DW
Ein Erdrutsch hat die Katastrophe auf der italienischen Ferieninsel ausgelöst. Noch schwanken die Menschen zwischen Hoffen und Bangen, gibt es doch unterschiedliche Behördenangaben über die Zahl der Todesopfer.
Bei einem durch Starkregen ausgelösten Erdrutsch auf der italienischen Ferieninsel Ischia ist mindestens eine Person getötet worden. Etwa zehn Menschen werden laut örtlichen Behördenangaben noch vermisst. Betroffen von dem schweren Unwetter ist vor allem der nördliche Küstenort Casamicciola. Die Menschen wohnten dort in Häusern, die von einer Schlammlawine beschädigt wurden.
Die Behörden dementierten zugleich die von Vize-Ministerpräsident und Infrastrukturminister Matteo Salvini in Umlauf gebrachte Zahl von acht Todesopfern. Auch der italienische Innenminister Matteo Piantedosi hatte dies nicht bestätigen wollen.
Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben seit dem frühen Morgen wegen Überschwemmungen und Erdrutschen im Einsatz. Einsatzkräfte retteten demnach zwei Menschen aus einem Auto, das ins Meer gerissen wurde. Vom Festland entsandten die Behörden aus Neapel weitere Verstärkung und Spezialisten auf die beliebte Mittelmeer-Ferieninsel.
Laut Feuerwehr hatten Boote und Hubschrauber jedoch Schwierigkeiten, die Insel zu erreichen. Auf Fernsehbildern und einem Video der Feuerwehr waren völlig zerstörte Autos, von Schlamm bedeckte Straßen, mitgerissener Schutt und ein Hang zu sehen, an dem zuvor ein Erdrutsch abgegangen zu sein schien.
Viele Familien waren in ihren Häusern eingeschlossen. Die Behörden wiesen die Menschen in mehreren Kommunen der Insel an, zu Hause zu bleiben. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni dankte den Rettungskräften für ihren Einsatz, wie ihr Amtssitz in Rom mitteilte. Sie stehe in Kontakt mit den Behörden vor Ort. Ischias Bürgermeister Enzo Ferrandino hatte bereits am Freitag wegen des angekündigten Unwetters Schulen, Parks und Friedhöfe schließen lassen.