Doppelter Protest geplant: Ärger um AfD-Wahlkampfveranstaltung in Südhessen
Frankfurter Rundschau
Die AfD lädt zur Wahlkampfveranstaltung ins südhessische Roßdorf. Doch Kirchen, Parteien und andere Organisationen rufen zum Protest auf.
Roßdorf - Das Schild „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ am Eingang des Bürgerhauses in Gundernhausen ist schon mal verschwunden. Am Samstag will die AfD hier eine Wahlkampfveranstaltung abhalten. Der hessische Spitzenkandidat Robert Lambrou, die Europaabgeordneten Christine Anderson und Maximilian Krah sowie die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Bundessprecherin Mariana Harder-Kühnel werden auftreten.
Eigentlich sollte die Veranstaltung in der Orangerie in Darmstadt abgehalten werden, doch dort war laut Medienberichten alles ausgebucht. Dass die AfD nun in der 500 Plätze bietenden Bürgerhaushalle im Roßdorfer Ortsteil untergekommen ist, sorgt in dem 3500-Seelen-Örtchen im Landkreis Darmstadt-Dieburg für Ärger.
Gleich zwei Gegenveranstaltungen sind geplant: eine Kundgebung eines breiten regionalen Bündnisses, bestehend aus Gewerkschaften, Vereinen, Parteien, migrantischen Selbstorganisationen, Kirchen und antifaschistischen Organisationen sowie ein Fest der Vielfalt der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde. Erwartet werden jeweils mehrere Hundert Gäste. Es soll ein „sicht- und hörbarer Protest“ werden.
Das Fest der Vielfalt findet ab 13 Uhr auf dem etwa 200 Meter entfernten Kirchengrundstück statt. Es soll Spiele, Kreativität, Essen, Musik, Getränke und Gespräche geben. Ab 17 Uhr ist eine interreligiöse Andacht geplant, und jede halbe Stunde sollen die Kirchenglocken läuten.
Die Protestkundgebung findet direkt am Bürgerhaus ab 15.30 Uhr statt; sie beginnt also eine halbe Stunde, bevor die AfD-Gäste eintreffen werden.