Die Welt zu Gast bei Feinden
Die Welt
Vor 14 Jahren richtete China erstmals Olympische Spiele aus. Die Welt war zu Gast – und bestaunte ein Land, das sich öffnete. In diesem Jahr aber erzählt das Sportfest eine völlig andere Geschichte.
Anfang des Jahres fiel den Bewohnern auf, dass sich Peking, ihre Hauptstadt, auf eine verblüffende Art veränderte. Die Behörden tauschten die Namensschilder der U-Bahn-Haltestellen aus. Wo eben noch „Station“ stand, das englische Wort, lasen sie nun „Zhan“, die lateinische Umschrift des chinesischen Zeichens für „Bahnhof“. Aus „Mudanyuan Station“ zum Beispiel war „Mudanyuan Zhan“ geworden.
Eine Kleinigkeit, könnte man denken, nicht der Rede wert. Die Sache ist nur, dass die Staatsführung das Land gerade in ein einziges großes Schaufenster verwandelt, in dem sie vor den Augen der Welt die Großartigkeit Chinas und damit auch die eigene ausstellen möchte. In der kommenden Woche beginnen in Peking die Olympischen Winterspiele. Es reisen Gäste aus allen Teilen der Erde an, Sportler, Funktionäre, Journalisten.