Die späte Rache des Mike Pence: Team des Trump-Vize arbeitet mit Ausschuss zusammen
Frankfurter Rundschau
Bei der Aufarbeitung des 6. Januar 2021 hält sich Mike Pence bedeckt. Sein Team arbeitet jedoch mit dem Ausschuss zusammen. Der ehemalige Vize könnte Trump dadurch gefährlich werden.
Washington D.C. – Der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol ist derzeit in einer Phase der Ermittlungen angekommen, in der die Abgeordneten Donald Trumps engste Vertraute in den Fokus rücken. Von besonderem Interesse für die Aufarbeitung des Umsturzversuchs ist dabei der ehemalige Vizepräsident Mike Pence. Der Ausschuss möchte erfahren, wie Trump seinen Vize unter Druck gesetzt hatte, damit dieser die Bestätigung der Ergebnisse verhindert.
Mike Pence hält sich jedoch noch bedeckt. Seine ehemaligen Mitarbeiter dagegen kooperieren mit dem Ausschuss. Marc Short, ehemaliger Stabschef, soll am 26. Januar 2022 die Fragen der Abgeordneten beantwortet und Dokumente übermittelt haben, wie CNN unter Berufung auf Beteiligte berichtete.
Marc Short gilt als potenziell entscheidender Zeuge. Als Stabschef von Mike Pence war er bei einem Treffen am 4. Januar 2021 dabei, als Donald Trump und dessen Anwalt John Eastman versuchten, den damaligen Vizepräsidenten der USA davon zu überzeugen, dass er die Wahlergebnisse kippen könne. Außerdem war Short am 6. Januar 2021 mit Pence im Kapitol.
Marc Short ist jedoch nicht der einzige Vertraute von Mike Pence, der mit dem Untersuchungsausschuss zusammengearbeitet hat. Keith Kellogg, sein ehemaliger nationaler Sicherheitsberater, war laut CNN am 6. Januar 2021 im Weißen Haus. Kellogg habe ausgesagt, dass Trump Pence dazu drängte, die Wahl zu kippen. „Du bist nicht hart genug, um den Schritt zu machen“, soll Trump gesagt haben. Auch der ehemalige Richter Michael Juttig stellte sich den Fragen der Abgeordneten. Greg Jacob ist ein weiterer Vertrauter Pences, der als möglicher Zeuge gilt.
Ob Mike Pence jedoch selbst vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol spricht, ist jedoch unklar. Zwar habe es bereits informellen Kontakt zwischen dessen Anwälten und den Abgeordneten gegeben. Dennoch bevorzuge es Mike Pence, dass seine Mitarbeiter wie Marc Short aussagen, damit er es selbst nicht tun müsse, berichtet CNN unter Berufung auf Vertraute des ehemaligen Vizepräsidenten.