Die Bombensplitter sind noch immer in seinem Körper
Süddeutsche Zeitung
Robert Höckmayr wurde als Kind beim Oktoberfest-Anschlag schwer verletzt, er leidet bis heute enorm unter den Folgen. Weil der Freistaat seine Rente nicht erhöhen wollte, zog er vor Gericht. Nach Jahren erkämpft er sich ein minimales Plus.
Sie streiten sich um gerade mal 200 Euro. Es ist der geringe Betrag, der diesen Prozess auf ganz spezielle Weise spektakulär macht. Es ist ein Prozess um die Folgen des Oktoberfest-Anschlags von 1980. Robert Höckmayr war zwölf Jahre alt, die Bombe explodierte neben ihm. Zwei seiner Geschwister wurden ermordet. Gut 40 Jahre später kämpft er um eine Erhöhung seiner Versorgungsrente, die er gemäß Opferentschädigungsgesetz vom Freistaat Bayern bekommt. Bisher sind es 283 Euro monatlich. Er hat den Freistaat verklagt, um 499 Euro zu bekommen, weil sich seine Gesundheit weiter verschlechtert habe. Vor dem Sozialgericht einigte man sich auf einen Vergleich: 360 Euro.