Deutsche wollten Söldnerarmee aufbauen
n-tv
Zwei ehemalige Bundeswehrsoldaten wollen aktiv in den Bürgerkrieg im Jemen eingreifen und dafür eine Söldnerarmee aufbauen. Die Bundesanwaltschaft wertet das als den Versuch zur Gründung einer terroristischen Vereinigung, die Männer hätten den Tod unbeteiligter Menschen in Kauf genommen.
Mit einer eigenen Söldnertruppe sollen zwei frühere deutsche Soldaten versucht haben, im seit Jahren tobenden Bürgerkrieg im Jemen mitzumischen und Friedensverhandlungen in dem Krisenstaat zu erzwingen. Die Männer hatten aus Sicht der Bundesanwaltschaft geplant, innerhalb weniger Monate eine bis zu 250 Mann starke Gruppe aus früheren oder auch noch aktiven Soldaten aufzubauen.
Wäre der Plan erfolgreich gewesen, hätten beide eine terroristische Vereinigung gegründet, warf ihnen die Bundesanwaltschaft zum Auftakt des Prozesses in Stuttgart vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts vor. Arend-Adolf G. und Achim A. sollen sich nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft von den Botschaften einer Wahrsagerin dazu haben drängen lassen, die sie als "verbindliche Handlungsanweisungen verstanden" hätten. Die beiden Männer sitzen seit Oktober 2021 in Untersuchungshaft.
Nach den bisherigen Ermittlungen hatten die Ex-Soldaten bei ihrem Vorhaben vor allem Geschäftsinteressen im Sinn, mit bis zu 40.000 Euro sollten die Kämpfer pro Monat besoldet werden. Sie hätten geplant, ihre militärisch aufgestellte und unabhängig agierende Gruppe als privates Militärunternehmen erfolgreich am Markt zu platzieren, sagte die Bundesanwältin zum Prozessbeginn. Sie hätten in Kauf genommen, "dass im Zusammenhang mit Kampfhandlungen auch Zivilisten getötet und verletzt werden würden". Auf das "Anwerben für einen fremden Wehrdienst" stehen in Deutschland bis zu fünf Jahre Haft.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.