Deutsche Evakuierungsmission im Sudan beendet
DW
Die Bundeswehr hat ihren Einsatz im Sudan vorerst abgeschlossen. In den vergangenen Tagen brachte die Luftwaffe insgesamt mehr als 700 Menschen aus dem nordostafrikanischen Land in Sicherheit.
Zum Abschluss der Evakuierungsmission der Bundeswehr ist - aus dem Sudan kommend - eine Maschine des Typs A400M mit rund 120 Menschen an Bord in Jordanien gelandet. Eine Weiterreise nach Deutschland werde vorbereitet, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Am Mittwoch erklärte ein Sprecher der Bundeswehr, man habe insgesamt mehr als 700 Menschen außer Landes gebracht. Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl, zeigte sich zufrieden mit der Leistung der Bundeswehr bei dem Einsatz. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte die SPD-Politikerin: "Die Bundeswehr hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie schnell reagieren kann und in Krisen einsatzbereit ist."
Deutschland hatte am Montag die multinationale Flugkoordinierung am Flughafen in der Nähe der sudanesischen Hauptstadt Khartum übernommen. Generalinspekteur Carsten Breuer sei nun im Austausch mit Partnerländern, wer die Flugkoordinierung von diesem Mittwoch an übernehme, teilten Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium mit. Diejenigen Deutschen, die noch im Sudan verblieben seien, sollten in den kommenden Tagen mithilfe von Partnerländern evakuiert werden.
Wegen der akuten Gefahrensituation war der Bundeswehreinsatz am Sonntag zunächst ohne die eigentlich erforderliche parlamentarische Zustimmung begonnen worden. Die Bundesregierung will sich die Möglichkeit offenhalten, die Mission im Sudan bis Ende Mai fortzuführen. Über ein entsprechendes Mandat soll der Bundestag an diesem Mittwoch abstimmen und damit auch nachträglich die Mission genehmigen.
Bis zu 1600 Soldatinnen und Soldaten sollten sich daran beteiligen können, im Notfall könne diese Zahl auch überschritten werden, heißt es im Mandatsantrag der Ampel-Regierung. Das Mandat umfasse ausdrücklich auch "den Einsatz militärischer Gewalt zur Durchsetzung des Auftrags". Ziel sei es, "Leib und Leben deutscher Staatsangehöriger und weiterer berechtigter Personen" zu schützen.