Deutsche Bank kündigte Hertha BSC die Konten
n-tv
Hertha BSC musste sich offenbar eine neue Bank suchen: Wie die "Financial Times" berichtet, kündigte die Deutsche Bank dem Fußball-Bundesligisten die Konten - wegen Herthas Mehrheitsinvestor Lars Windhorst.
Als Lars Windhorst, das einstige Investment-Wunderkind der Republik, 2019 ankündigte, Anteile von Hertha BSC zu übernehmen, sorgte das im Umfeld des Fußball-Bundesligisten für gemischte Gefühle. Skepsis gegenüber dem Investor, der 2010 wegen "Untreue" verurteilt worden war, aber auch Vorfreude auf einen möglichen Aufschwung, auf den man wegen der vielen, vielen Millionen Euro von Windhorsts Tennor Holding gehofft hatte. In mehreren Schritten stattete Tennor den klammen Hauptstadtklub mit inzwischen 374 Millionen Euro aus.
Nun wurde bekannt: Hertha BSC musste sich wegen Windhorst auch eine neue Bank suchen. Die "Financial Times" berichtet unter Berufung auf "vier mit der Angelegenheit vertrauten Personen", dass sich die Deutsche Bank von ihrem langjährigen Kunden Hertha BSC getrennt hat - "und zwar wegen der Verbindungen des Bundesliga-Fußballvereins zu Lars Windhorst". Der Schritt sei eine Reaktion auf die Berichterstattung der Zeitung, wonach die Berliner Staatsanwaltschaft gegen Windhorst wegen möglicher Verstöße gegen das Bankengesetz ermittelt, nachdem die deutsche Finanzaufsichtsbehörde BAFIN Strafanzeige erstattet hatte.
Konkrete Hinweise für ein mögliches Fehlverhalten führten nicht zu der Entscheidung, schrieb die "Financial Times", die Überwachung der Transaktionen hätten aber zu hohen Aufwand im Verhältnis zu den mit den Vereinskonten erzielten Einnahmen verursacht. Über Konten bei der Deutschen Bank sollen die Zahlungen der Tennor Group an die Hertha BSC GmbH & Co. KGaA abgewickelt worden sein, über die sich Tennor inzwischen 64,4 Prozent Prozent an der Profi-Abteilung des Klubs sicherte.