Der „CO2-Schattenpreis“ droht den Staat lahmzulegen
Die Welt
Der Ausstoß einer Tonne CO2 kostet derzeit 55 Euro – das allein belastet Teile der Wirtschaft. Umweltschützer und Grüne fordern nun einen Preis, den die öffentliche Hand einkalkulieren soll: 195 Euro. Und eine staatliche Behörde empfiehlt sogar 680 Euro.
Die Energiewende war bislang ein Dickicht aus Ökostrom-Abgaben, Quoten, Regeln, Subventionen. Der Bundesrechnungshof hatte die Bundesregierung mehrfach gerügt, die Übersicht über all ihre Maßnahmen und Kosten verloren zu haben. Umweltökonomen wussten Abhilfe: ein einziger Preis auf CO2-Emissionen, mehr brauche es nicht. Der knappe Deponieplatz für Treibhausgas in der Atmosphäre sollte in Form von frei handelbaren CO2-Berechtigungen an den Meistbietenden versteigert werden. Die unsichtbare Hand des Marktes sollte walten, wo staatlicher Dirigismus überfordert war. Der Europäische Emissionshandel, der nach diesem System funktioniert, verringerte die Emissionen der Kraftwerksbetreiber deutlich: Die Stromwirtschaft war der einzige Sektor, der die für 2020 aufgestellten Klimaziele nicht nur erreichte, sondern sogar übererfüllte. Ein gutes Modell also, um es auf die ganze Wirtschaft auszuweiten?More Related News