Das nächste Drama, bitte!
Frankfurter Rundschau
Serien können süchtig machen. Wenn man es schafft, aus einer auszusteigen, dann winkt die nächste schon. Die Kolumne.
Schon seit jungen Jahren haben es mir Serien angetan. Damals schaffte mein Vater einen Fernseher an, vor dem wir Kinder lagerten, um die nächste Episode mit „Fury“ oder „Lassie“ zu schauen. Der Geschmack änderte sich, der Reiz, eine Lieblingsserie zu verfolgen, nicht.
Noch so und so viel mal „Shiloh Ranch“, dann haben wir Abitur, kritzelten wir auf die Klassentafel, allwöchentlich aktualisiert um die korrekte Zahl, was genauso regelmäßig unseren Geschichtslehrer auf die Palme brachte.
Später war es „Dallas“, der „Denver-Clan“ oder deutsche Endlosschleifen wie „Verbotene Liebe“, die ich ungern verpasste. Derzeit hat es mich besonders hart erwischt. Infolge eines Probeabos bin ich bei der dritten Staffel von „Fauda“ (arabisch für Anarchie) gelandet, und das in vier Wochen. Ein israelischer Exportschlager, höchst erfolgreich auf Netflix seit fünf Jahren, der aus dem Palästinakonflikt eine Thrillerserie macht.