Das Deutsche Romantikmuseum in Frankfurt wird eröffnet: Wie Tag und Nacht
Frankfurter Rundschau
Das Deutsche Romantikmuseum in Frankfurt, seit heute für Publikum geöffnet, ist ein denkbar schillernder Ort.
Das Unwahrscheinliche und Antizyklische gehört zum Wesen der Romantik. Es ist insofern eine Art logisches Wunder, dass in Frankfurt ein großes neues Museum gebaut worden ist. Die Grundlage dafür scheint eine effiziente Verbindung von Beharrlichkeit – der Beharrlichkeit namentlich von Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts, die ihre Idee (dies nun eher unromantisch) nicht mehr aus den Augen verlor – und Überzeugungs- sowie Finanzkraft gewesen zu sein. Es versteht sich nicht von selbst, dass im Frankfurt des Jahres 2021 ein großes neues Museum fertiggestellt wird. Trotzdem ist es nach zehn Jahren soweit, wie vor zwei Wochen schon bei einem ersten Rundgang zu erleben war (FR v. 27. August). Ein Wunder, und es sieht auch wunderbar aus, von außen, von innen, von innen nach außen, denn der Architekt Christoph Mäckler hat treffliche Durchblicke und Effekte eingeplant, so dass das Publikum beispielsweise im Foyer die historische Brandmauer des benachbarten Goethe-Hauses bestaunen kann. Vom heutigen Dienstag an, dem ersten Öffnungstag für alle. Die Romantik ist immer modern. Die Romantiker und Romantikerinnen verloren das zum Teil noch zu Lebzeiten aus dem Blick, aber auch das gehört zur Modernität dazu: sich zu verirren, andere zu verwirren, sich und andere zu verraten. Schillernd zu sein, gehört dazu – und die Ausstellung arbeitet nicht nur mit spiegelkabinettartigen Passagen, sie wäre ohnedies ein Spiegelkabinett für unsere Tage.More Related News