Darum hat Johnny Depp den Prozess gewonnen
n-tv
2020 verliert Johnny Depp in London einen Prozess gegen eine Zeitung, die ihn einen "Frauenschläger" genannt hatte. Nun gewinnt der Hollywood-Star seinen Verleumdungsprozess gegen Amber Heard, die sein Missbrauchsopfer gewesen sein soll. Wie kann das sein?
Nach sieben langen Wochen des Bangens kann Johnny Depp nun endlich aufatmen: Der Hollywood-Star hat den Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard in Fairfax County im US-Bundesstaat Virginia gewonnen. Die sieben Geschworenen sahen es in allen Punkten als erwiesen an, dass die 36-Jährige Depp diffamiert habe. Zwar gaben sie auch Heard in einigen Punkten recht, dass ein Scheidungsanwalt von Depp ihren Ruf geschädigt habe. Doch abgesehen von den zwei Millionen Dollar, die der "Fluch der Karibik"-Star ihr nun zahlen muss, geht er als klarer Sieger hervor.
Das Urteil kommt für viele überraschend - nicht zuletzt, weil der 58-Jährige einen ähnlichen Prozess in Großbritannien bereits verloren hat. 2018 hatte er den Herausgeber der Boulevardzeitung "The Sun" verklagt, die ihn einen "Ehefrauenschläger" genannt hatte. In dem viel beachteten Prozess trat Heard für das Blatt in den Zeugenstand. Ein Richter entschied 2020, dass 12 ihrer 14 behaupteten Gewaltvorwürfe "im Wesentlichen wahr" seien. Depps Klage wurde abgewiesen und das Urteil als richtungsweisend für seinen US-Prozess gedeutet.
Dass Johnny Depp diesen Prozess nun aber gewonnen hat, liegt einerseits daran, dass viele Audiomitschnitte des Ex-Paares, in denen Heard zugibt, Depp geschlagen zu haben oder durch seltsames Verhalten auffällt, erst nach dem Londoner Prozess veröffentlicht und nun in Virginia als Beweismittel verwendet wurden. Viele Rechtsexperten begründen seinen Sieg aber hauptsächlich damit, dass sein Schicksal in den Händen einer Jury und nicht eines Richters oder einer Richterin lag.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?