Darmstadt: Neues Quartier zum Wohnen und Arbeiten geplant
Frankfurter Rundschau
Bürgerinnen und Bürger in der Darmstädter Waldkolonie wollen bei der Planung eines neuen Stadtteils auf dem Kuhnwaldt-Gelände und dem Areal der Starkenburg-Kaserne mitgestalten.
In der Darmstädter Waldkolonie herrscht ein reges Interesse, die für die nächsten Jahren geplante weitere städtebauliche Entwicklung im westlichen Teil der Stadt aktiv und konstruktiv mit eigenen Ideen mitzugestalten. Das wurde am Donnerstagabend bei einer von der Stadt veranstalteten digitalen Bürgerbeteiligung deutlich, bei der es um die künftige Entwicklung des Kuhnwaldt-Geländes und des südlich angrenzenden Areals der Starkenburg-Kaserne ging.
Oberbürgermeister Jochen Partsch, Bürgermeisterin Barbara Akdeniz und Baustadtrat Michael Kolmer (alle Grüne) sprachen von einer „Riesenchance“ und einem „großen Potenzial“ für die weitere Stadtentwicklung. Vorgesehen ist nach den Worten des Oberbürgermeisters, in den nächsten fünf bis zehn Jahren die freiwerdenden Flächen nordwestlich des Darmstädter Hauptbahnhofs im Zuge eines Bauleitplanverfahrens als modernes Stadtquartier zum Wohnen und Arbeiten umzugestalten.
Beim Kuhnwaldt-Gelände handelt es sich um ein zwölf Hektar großes Areal, das nach einer früheren Spedition benannt ist. Das Areal wird von Autologistik-Unternehmen genutzt. Zusammen mit dem 30 Hektar großen Gelände der Starkenburg-Kaserne ist die Fläche nach Angaben von Stadtrat Kolmer größer als das 38 Hektar umfassende Johannesviertel.
Um die städtebauliche Umstrukturierung des ehemaligen Bahngeländes und der Gewerbefläche überwiegend zu Wohnzwecken zu erreichen, hat das Stadtparlament im Juni 2019 einen Aufstellungsbeschluss für den entsprechenden Bebauungsplan gefasst. Ziel der Planungen ist es laut Partsch, „dem anhaltend hohen Bedarf an Wohnungen nachzukommen“.
Auf der Basis eines städtebaulichen Konzepts sollen nun die Art und das konkrete Ausmaß der Nutzung des Geländes im folgenden Bauleitplanverfahren geklärt werden. Dabei müssen etwa artenschutzrechtliche Belange, der Bahnlärm oder auch die Geruchsbelastungen durch die benachbarte Kläranlage beachtet werden, wie Holger Grobe vom Büro Planquadrat sagte. Das Darmstädter Architektur- und Stadtplanungsbüro berät und unterstützt die Stadt und die Firma Aurelis, die Eigentümerin der ehemaligen Bahnflächen ist, bei Bestandsaufnahme, Analyse und Begutachtung des Baugebiets.