Corona: Omikron entwickelte sich unbemerkt - „BA.2“-Variante auf dem Vormarsch
Frankfurter Rundschau
Das Coronavirus mutiert vielfach, oftmals wird es ansteckender. Omikron dient laut Fachleuten als Warnbeispiel.
Berlin – Deutschland steckt aktuell in einer Corona-Welle von Omikron-Infektionen. Das Robert Koch-Institut veröffentlichte bereits Ende 2021 eine Prognose, wonach der Höhepunkt für Mitte Februar 2022 prognostiziert wird. Eine solche Entwicklung bilden die tagesaktuellen Fallzahlen seit Wochen ab. Immer wieder werden neue Höchststände an Neuinfektionen und Inzidenzen vermeldet.
Ein Aspekt, warum derzeit so viele Ansteckungen mit Sars-CoV-2 in Deutschland stattfinden, ist die vergleichsweise höhere Infektiösität der Mutation „BA.1“. Diese löste in den vergangenen Monaten die Delta-Variante als dominante Mutation ab. Omikron agiert dabei mit verschiedenen Subtypen. Beispielsweise spielt in Deutschland mittlerweile auch die Omikron-Variante „BA.2“ eine wichtige Rolle. Nach Angaben von Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, und Rolf Apweiler, Direktor am European Bioinformatics Institute des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie, beträgt der „BA.2“-Anteil in Deutschland bereits 20 Prozent. Die Verläufe der Krankheit Covid-19 unterscheiden sich dabei kaum. Dennoch ist die Ansteckungsgefahr bei „BA.2“ nochmals höher als bei „BA.1“.
Unabhängig von Omikron-Varianten rechnen sowohl Lauterbach als auch Apweiler mit zahlreichen weiteren Corona-Varianten in der Pandemie. „Sie agieren unabhängig voneinander“, betonte der Gesundheitsminister am Dienstag. Die Mutationen der herkömmlichen Alpha-Variante passen sich dabei an die Umwelt an, umgehen möglicherweise die Immunität des menschlichen Organismus.
„Viele der Varianten, mit denen wir es noch zu tun bekommen werden, gibt es schon“, erklärte Lauterbach in seinem Statement. Im Verborgenen mutiere das Virus: So sei beispielsweise die Omikron-Variante relativ lange unentdeckt geblieben. Laut Lauterbach sei davon auszugehen, dass Omikron sich mehr als ein Jahr anpassen konnte, ohne aufzufallen. „Wir müssen mit der Entstehung weiterer Varianten rechnen“, warnte Apweiler. Omikron sei lediglich ein Warnbeispiel.
Der Schlüssel in der Bekämpfung des vielseitigen Coronavirus liege weiterhin in Impfungen. Sie seien anpassbar. Erste Studien von Herstellern wie Biontech/Pfizer oder Moderna laufen bereits zu Corona-Impfstoffen, welche an Omikron angepasst wurden, an.