Corona-Maßnahmen: Robert Koch-Institut fährt Karl Lauterbach in die Parade
Frankfurter Rundschau
Das Robert Koch-Institut fordert vor der Ministerpräsident:innen-Konferenz „maximale Kontaktbeschränkungen“. Sie kommen nicht. Karl Lauterbach muss die Beschlüsse verteidigen.
Berlin - Kurz vor Weihnachten sind Politik und Fachleute in Deutschland wegen der neuen Omikron-Variante besorgt, denn sie könnte für die fünfte Welle in der Bundesrepublik sorgen. Die Ministerpräsident:innen haben sich deshalb bereits am Dienstag (21.12.2021) noch einmal zusammengesetzt, um über schärfere Corona-Maßnahmen zu diskutieren. Doch die Beschlüsse sorgen für Kritik, die der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) direkt kontern muss. Grund dafür ist auch das Robert Koch-Institut, das im Vorfeld deutlich strengere Kontaktbeschränkungen gefordert hatte – und zwar ab sofort.
Bund und Länder hatten sich bei dem Treffen auf Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene nach Weihnachten geeinigt. Demnach soll ab dem 28. Dezember bundesweit eine Obergrenze von zehn Menschen bei privaten Zusammenkünften gelten. Großveranstaltungen wie Spiele der Fußball-Bundesliga dürfen dann nur noch ohne Publikum stattfinden. Doch hier sehen einigen Expert:innen ein Problem, denn die neuen Corona-Regelungen treten erst nach Weihnachten in Kraft.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte aufgrund der sich rasch ausbreitenden Omikron-Variante am Dienstag für sofortige „maximale Kontaktbeschränkungen“ plädiert – und Karl Lauterbach damit schon vor der Bund-Länder-Runde unter Druck gesetzt. Nach dem Treffen und den weicheren Corona-Maßnahmen als vom RKI gefordert, hagelt es vor allem von der Opposition und den Krankenhäusern Kritik.