CDU will Gemeindenotfallsanitäter-Konzept möglich machen
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Das Modellprojekt der Gemeindenotfallsanitäter zur Entlastung von Rettungsdiensten soll nach dem Willen der oppositionellen CDU-Landtagsfraktion künftig in ganz Niedersachsen umsetzbar sein. Dazu will die Partei in der kommenden Woche ein entsprechendes Gesetz in den Landtag einbringen, wie Fraktionschef Sebastian Lechner der "Nordwest-Zeitung" (Mittwoch) sagte. "Wir wollen, dass der Gemeindenotfallsanitäter in ganz Niedersachsen eingeführt werden kann", sagte Lechner. Die CDU-Fraktion wolle mit dem Vorstoß auch erreichen, dass das Modellprojekt auf gesetzlich sicheren Beinen stehe, hieß es.
Ob der Gesetzesvorschlag eine Mehrheit findet, ist offen. Die rot-grüne Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag aber explizit festgehalten, dass sie Modellprojekte wie die Gemeindenotfallsanitäter weiterführen und ausweiten möchte.
Um Notärzten den Rücken für lebensrettende Einsätzen frei zu halten und Kosten im Rettungswesen zu senken, hatten die Stadt Oldenburg und die Landkreise Ammerland, Cloppenburg und Vechta 2019 das Pilotprojekt gestartet. Beim Start waren pro Standort sechs Notfallsanitäter mit einer Zusatzausbildung unterwegs. Sie werden von der Rettungsleitstelle zu Patienten geschickt, wenn nach dem Notruf 112 klar ist, dass zwar keine Lebensgefahr vorliegt, aber medizinische Hilfe notwendig ist. Finanziert wird das Projekt von den Krankenkassen. Die Gemeindenotfallsanitäter dürfen allein und in kleineren Einsatzfahrzeugen zu Patienten fahren.
"Nach Einschätzung der Beteiligten und einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Universitäten Maastricht, Osnabrück sowie des Klinikums Oldenburg ist das Projekt schon jetzt erfolgreich", sagte der CDU-Fraktionschef der Zeitung. Bei dem Oldenburger Modellversuch habe sich demnach gezeigt, dass der Notfallsanitäter in 70 Prozent der Fälle eine Versorgung erfolgreich vor Ort geleistet habe. "Das ist ein echter Mehrwert für die Patienten, die zur Behandlung nicht extra in Klinikum eingeliefert werden müssen", sagte Lechner.