CDU ringt um neue Spitzenpersonal - Friedrich Merz gilt als Favorit
Frankfurter Rundschau
Bei der CDU steht am Samstag ein für die personelle Neuaufstellung wichtiges Treffen an. Dann beraten alle Kreisverbandschefs über eine potentielle Mitgliederbefragung.
Berlin - An der Parteibasis der CDU gibt es Bestrebungen nach der Bundestagswahl 2021, einen neuen Vorsitzenden mittels Mitgliederbefragung zu bestimmen. Eine deutliche Mehrheit der Kreisverbände soll ein Votum aller Mitglieder befürworten. Die CDU verfügt über 326 Kreisverbände, von denen einer im Ausland ist.
Auch einer der potenziellen Anwärter auf die Nachfolge von Armin Laschet, der Außenpolitiker Norbert Röttgen, zeigte sich offen für eine Beteiligung der Basis. Grundsätzlich sei er zwar für das repräsentative Parteitagsprinzip, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Aber: „Wenn in dieser besonderen Lage ein beachtlicher Teil der Basis mitteilt, dass die Mitglieder aktiver Teil des Neuanfangs sein möchten und darum eine Mitgliederbefragung wünschen, dann begrüße und unterstütze ich das.“
Der Junge-Union-Chef Tilman Kuban sagte Ähnliches in der Rheinischen Post (Freitag): „Es ist Zeit für den Neuanfang der Union mit einem neuen Grundsatzprogramm, dem Unionsrat, der das Verhältnis von CDU und CSU auf neue Füße stellt, und einer Mitgliederbefragung bei mehreren Kandidaten für den Parteivorsitz.“ Eine Befragung sei durch eine Urnenwahl in den Kreisgeschäftsstellen schnell umsetzbar, betonte Kuban. Dann könne auch der CDU-Parteitag noch in diesem Jahr stattfinden.