Bundesregierung bestürzt über „gezielte Tötung“, Spahn spricht von „Pandemie-Extremismus“
Die Welt
Der Tod eines Tankstellen-Mitarbeiters in Idar-Oberstein, mutmaßlich erschossen von einem Maskenverweigerer, löst Entsetzen aus. Die Bundesregierung spricht von Enthemmung, Gesundheitsminister Spahn von „kaltblütigem Mord“.
Nach dem Tod eines 20-Jährigen in Idar-Oberstein, der mutmaßlich von einem Maskenverweigerer erschossen wurde, äußern Spitzenpolitiker Entsetzen und fordern zu einer verbalen Abrüstung im Streit um Corona-Maßnahmen auf. Die stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, sagte am Mittwoch in Berlin, „die Enthemmung von Gewalt macht sprachlos“. „Es war ein kaltblütiger Mord“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sprach sein Beileid für Angehörige und Freunde aus. Dabei zeigte sich die Bundesregierung besorgt über Hass und Hetze, die in sozialen Netzwerken im Zusammenhang mit der Diskussion um die Corona-Politik verbreitet werden. Man müsse entschieden Nein sagen zu dieser Form von „Pandemie-Extremismus“, sagte Spahn.
Demmer erklärte im Namen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), es sei „verstörend“, dass die Tat in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten zum Anlass genommen werde, noch einmal mehr den Versuch zu unternehmen, die Gesellschaft zu spalten und noch mehr Hass zu schüren und Hetze zu verbreiten. Die Tat werde missbraucht, um öffentlich zur Gewalt aufzurufen. „Das muss aufhören“, appellierte sie.