Bei Afghanistan ging es für Joe Biden immer um China
Die Welt
Der Strategie-Experte Edward Luttwak bewegt sich auf dem Capitol Hill und im Pentagon wie ein Fisch im Wasser. Hier erklärt der Insider aus Washington, warum der Abzug aus Afghanistan Plänen folgt, die Joe Biden schon 2009 hatte – und wer seine Überzeugungen dabei maßgeblich beeinflusste.
Als der Autor dieser Zeilen im April/Mai 2009 die G-214 von Yunnan nach Tibet in Richtung Diqing in der autonomen tibetischen Präfektur hinauffuhr, sah er Tausende von Hirten und anderen Arbeitern mit Schaufeln, die angeheuert worden waren, um die Straße auszubessern, offensichtlich um der lokalen Wirtschaft gemäß den Wünschen der USA Geld zuzuführen. Doch Chinas Führer nahmen ihre Hilfsbereitschaft als Freibrief, der Macht ihres Landes in alle Richtungen Geltung zu verschaffen. (Die abrupte Veränderung in der Körpersprache und im Tonfall der stellvertretenden Außenministerin Fu Ying, die er auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 an der Akademie für Militärwissenschaft der Chinesischen Volksbefreiungsarmee traf, hat den Autoren persönlich darauf aufmerksam gemacht: “Amerika liegt am Boden! China ist am Zug!“ schrie sie förmlich wild gestikulierend. Als ich mich später bei Zheng Bijian, dem chinesischen Denker und Strategie-Experten über die plötzliche Aggressivität der Volksrepublik in Sachen Senkaku Inseln und auch über Fu Yings Verhalten beklagte, antwortete er nur: „Shīkòng de mǎ” – „mit denen gehen die Pferde durch“.)More Related News