Bayer atmet nach US-Urteil zu PCB-Klagen auf
n-tv
Vor 45 Jahren wird PCB in den USA verboten. Über die Problem-Tochter Monsanto erreichen Schadenersatzklagen wegen mutmaßlicher Spätfolgen des Stoffs den Konzern Bayer. Ein US-Richter stellt dies nun jedoch grundsätzlich infrage. Der Fall geht nun in die nächste Instanz. Es geht um Urteile in Milliardenhöhe.
Der Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern kann in den USA einen juristischen Erfolg im Zusammenhang mit den Altlasten der milliardenschweren Monsanto-Übernahme verbuchen. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington hob ein Urteil von 2021 über 185 Millionen Dollar Schadenersatz wegen chemischer Verunreinigungen mit polychlorierten Biphenylen (PCB) in einer Schule nordöstlich von Seattle auf.
Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass die Vorinstanz die Gesetze des Bundesstaates Missouri, in dem Monsanto seinen Hauptsitz hat, nicht korrekt angewandt habe, so dass die Klagen noch Jahrzehnte nach der Einstellung der PCB-Produktion durch das Unternehmen im Jahr 1977 eingereicht werden konnten. Bayer hatte argumentiert, das Gesetz schränke die Haftung ein, wenn eine Kontamination außerhalb der Lebensdauer eines Produkts auftrete, die in der Regel zwölf Jahre beträgt.
Der DAX-Konzern begrüßte den Richterspruch. Dieser lege Fehler der Vorinstanz offen. Bayer werde nun seine juristischen Optionen und die Auswirkungen des Urteils auf ähnlich gelagerte Fälle prüfen. Bayer-Aktien legten zu und verbuchten ein Plus von knapp fünf Prozent. Marktexperten zufolge führte das Bayer-Plus auch zu Umschichtungen in der Chemiebranche, unter anderem über das Schließen von Spread-Geschäften. BASF fallen um 0,9 Prozent und Covestro um 1,7 Prozent.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.