Bahnhofsviertel in Frankfurt: „Den Frankfurter Weg kann man in die Tonne kloppen“
Frankfurter Rundschau
Der Szenekenner und Fotograf Ulrich Mattner spricht im Interview über die Zustände im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Frankfurt – Der Konsum von Drogen auf offener Straße hat sich im Frankfurter Bahnhofsviertel von der Elbestraße vor allem in die Niddastraße verlagert. Dort halten sich an einem Nachmittag unter der Woche bis zu 100 Drogenkonsumierende auf beiden Seiten der Straße auf; etwa ein Dutzend liegt in verrenkter Position auf dem Bürgersteig, wo sich einzelne Pfützen gebildet haben.
Herr Mattner, sind die Zustände im Frankfurter Bahnhofsviertel noch tragbar?
Die Zustände im Bahnhofsviertel sind seit 20 Jahren nicht tragbar. Es geht hier manchen Leuten richtig dreckig. Frankfurt steht damit in Deutschland ziemlich alleine dar. Die Einwohnerzahl im Bahnhofsviertel hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Trotzdem flammen - wenn überhaupt - immer nur kurzfristig Proteste auf. Vielleicht ist das der Grund, warum die Stadt so wenig tut, um die Situation zu verbessern.