Baerbock sieht außenpolitische Zusammenarbeit mit Scholz entspannt
Die Welt
Wo wird die deutsche Außenpolitik gemacht? Im Kanzleramt oder im Außenministerium? Gleich zu Beginn der Ampel-Koalition wurden unterschiedliche Positionen beider Seiten deutlich, zum Beispiel bei Nord Stream 2. Außenministerin Baerbock sieht darin aber auch eine Chance.
Außenministerin Annalena Baerbock setzt trotz einiger Differenzen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) darauf, dass Deutschland in der Außenpolitik mit einer Stimme spricht. „Gerade bei Fragen, bei denen man vielleicht aus unterschiedlichen Richtungen auf die Dinge schaut, kann das vielleicht auch ein Vorteil sein in der Diplomatie“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Wesensmerkmal von Außenpolitik sei es, einen kontinuierlichen Dialog zu pflegen. „Das gilt nach Innen genauso wie nach Außen“, ergänzte Baerbock.
Reibungspunkte zwischen Scholz und Baerbock gibt es etwa beim Umgang mit der umstrittenen deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 2. Baerbock steht dem Projekt grundsätzlich skeptisch gegenüber. Sie hält es derzeit vor dem Hintergrund des europäischen Energierechts für nicht genehmigungsfähig.