An der Frustgrenze im grünen „Testlabor“
Die Welt
Weg mit den Autos: Seit Jahren experimentieren die Grünen in der Bergmannstraße in Berlin-Kreuzberg mit ihrer „Verkehrswende“. Nun haben sie eine fahrradfreundliche „Begegnungszone“ ausgerufen. Händler machen ihrer Wut über ausbleibende Kundschaft und abstürzende Umsätze Luft.
„Eine alte Straße, die so schön und bei Touristen beliebt war, die ganz viel Flair hatte, ist jetzt…“ Kerstin Fischer hält inne, den Tränen nahe. „... nichts mehr“, beendet sie schließlich den Satz. „Dabei war sie mal so schön.“ Alte Stammkunden kämen und fragten entgeistert: „Was ist das denn jetzt hier?“ Die Berlinerin, die seit fünf Jahren in der Bergmannstraße in Kreuzberg den Second-Hand-Modeladen „Allet Schick“ führt, gibt die Antwort: „Wir sind ein Testlabor.“
Fischer ist längst nicht die einzige Gewerbetreibende, die so redet. Andere Einzelhändler und Restaurantbetreiber wähnen sich ebenfalls als unfreiwillig Mitwirkende eines mehrjährigen Feldversuchs zur „Verkehrswende“ der Berliner Grünen: