Adios, Amigo
Die Welt
ZZ Top war mehr als eine bärtige Bluesrockband. Die drei Texaner waren Botschafter der inkorrekten Ironie. Das ist nun auch vorbei. Ein Nachruf auf ihren Bassisten Dusty Hill.
Solche Konzerte wird es nicht mehr geben: Vorn, am Bühnenrand, stehen zwei Stoiker mit langen Bärten und noch längeren Mänteln. Einer spielt Gitarre und der andere, Dusty Hill, den Bass. Um das Geschehen hinter ihnen scheinen sie sich nicht zu scheren, auch nicht um den dritten Mann am Schlagzeug. Sie starren durch ihre Sonnenbrillen in den Saal und spielen Songs wie „Legs“ und „Sharp Dressed Man“ – während in ihrem Rücken nackte Frauen zwischen Lehmhütten umherlaufen, auf Rindern reiten und sich auf dem Kühler eines roten Ford Coupés von 1933 rekeln. Sowas wird es nicht nur deshalb nicht mehr geben, weil das mit den Frauen und den Tieren nicht mehr geht, sondern schon deswegen, weil Dusty Hill seit Dienstag nicht mehr lebt und ZZ Top damit erledigt sind. Die beiden Hinterbliebenen der Band machten den Tod ihres Bassisten mit den Worten öffentlich: „Wir sind traurig, heute erfahren zu müssen, dass unser Freund Dusty Hill im Schlaf bei sich zu Hause in Houston, Texas, gestorben ist. Wir werden für immer im Blues-Shuffle in C verbunden sein. Du wirst uns sehr fehlen, Amigo.“More Related News